Freizeit in der Region

Hoch hinauf zum Runterkommen

Auf Augenhöhe mit den  Giganten des Waldes


Text: Jule Milbrett
Fotos: Baumwipfelpfad Harz, SHphoto by Nature

Bei einem Besuch des Baumwipfelpfades in Bad Harzburg können die Besucher die atemberaubende Natur des Harzes bei einem Spaziergang durch die Baumkronen mal aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen. Der rund 1.000 Meter lange Pfad führt die Gäste auf bis zu 26 Meter Höhe und gewährt ihnen auf diese Weise unerwartete Einblicke in die spannende Tier- und Pflanzenwelt mit einem ganz besonderen Erholungsfaktor.

Der Start liegt am Fuße des Burgbergs im Kalten Tal, mitten im Kurpark von Bad Harzburg. Von dort aus geht es hoch hinauf in die Baumkronen. „Wenn man dort oben durch die Wipfel läuft, fühlt man sich wie in einer anderen Welt“, erzählt Eva-Christin Ronkainen, Leiterin des Baumwipfelpfades Harz. „Es ist wunderbar ruhig und unsere Besucher vergessen ganz schnell den Alltagsstress und können gedanklich abschalten.“ Innerhalb von zehn Minuten ist der Baumwipfelpfad aus der Stadt fußläufig erreichbar.

Neben der Erholung steht vor allem das Naturerlebnis im Vordergrund. An verschiedenen Stationen können die Besucher einen spannenden Einblick in verschiedene Naturwunder bekommen. „In der sogenannten Krone des Pfades haben wir zum Beispiel Stationen zum Thema Urknall mit vielen interessanten Elementen zur Entstehung und zum Leben auf der Erde. Darunter sind sowohl handlungsorientierte Stationen, wie der sogenannte Urzeittunnel, in dem sich der Besucher mit Hilfe von Lichteffekten zeitlich zum Urknall zurückversetzt fühlt, als auch Infoboxen zur menschlichen DNA und ihrer 50-prozentigen Übereinstimmung mit einer Banane“, erklärt Eva-Christin Ronkainen. Weitere spannende Erlebnisstationen beschäftigen sich mit der Holzwirtschaft, Natur und Umwelt, den Gesteinsschichten des Harzes und Fossilien. „Und auch die Luchse haben einen eigenen Themenbereich“, so die Leiterin. „Denn die Pinselohren werden seit 2001 wieder im Harz ausgewildert.“ Wer in 26 Meter Höhe zusätzlich auf ein bisschen Nervenkitzel steht, kann sich entweder auf der 30 Meter langen Erlebnishängeseilbrücke austoben, die zwei Punkte des Pfades durch Balancierbalken, Leitern und Treppen miteinander verbindet oder den schwingenden Skywalk mit Glasboden testen. „Die Besucher müssen hier oft ihren ganzen Mut zusammennehmen, um den Schritt ins Leere zu wagen“, sagt Eva-Christin Ronkainen. So ist für jeden Besucher des Baumwipfelpfades das passende Highlight dabei. Und durch die Barrierefreiheit kann auch wirklich jeder den Besuch in schwindelerregender Höhe miterleben.

Darüber hinaus gehören verschiedene thematische Führungen bei Tag und Nacht zum alljährlichen Programm. „Nachts ist der Pfad nicht beleuchtet, hier bekommt jeder Teilnehmer eine eigene Nachtwächterleuchte und kann die Wipfel mit einem Waldexperten im Dunkeln erforschen. Bei dieser Führung kommt häufig ein Fledermausdetektor zum Einsatz, der die Schallwellen der verschiedenen Fledermausarten hörbar macht“, berichtet Eva-Christin Ronkainen. An der Einstiegskrone des Baumwipfelpfades finden außerdem regelmäßig Lesungen oder kleine Konzerte statt. „Dabei wird einem die außergewöhnlich reine Atmosphäre nochmal besonders bewusst. Denn zu Beginn eines solchen Events haben die Zuschauer oft Hemmungen am Ende eines gelungenen Bühnenauftritts zu klatschen, weil sie das Gefühl haben, der Welt ein Stück entrückt zu sein“, sagt die Leiterin. Das absolute Highlight des Jahres ist das Wipfelleuchten: „Hierbei werden die Einstiegskrone sowie 700 Meter des Pfades mit einer Sound- und Lichtchoreografie spektakulär in Szene gesetzt und in der Krone finden akrobatische Aufführungen statt.
Ein durchweg mystisches Erlebnis.“

Wer noch mehr unternehmen möchte, dem stehen in Bad Harzburg vielfältige Möglichkeiten offen. Von zahlreichen Wanderwegen über eine Fahrt mit der Burgbergseilbahn bis hin zu einer Luchstour lassen sich viele Unternehmungen ideal mit einem Besuch des Baumwipfelpfades verbinden.

Weitere Infos finden Sie unter www.baumwipfelpfad-harz.de